Sprachstörungen bei Kindern können sich auf verschiedenen Ebenen zeigen und auswirken:
Störungen der Phonologie (Lautsystem): Das Kind hat dabei das Lautsystem nicht oder nur unzureichend verstanden. Es kommt zu Verwechslungen von Lauten (z.B. "Tuchen" statt "Kuchen"), zu Lautauslassungen (z.B. "Fau" statt "Frau") oder auch zu Umstellungen von Silben (z.B. "Temato" anstatt "Tomate"). Häufig treten dadurch auch Situationen auf, die zu Missverständnissen führen. Begleitend überprüfen wir bei Problemen im Lautsystem auch die phonologischen Bewusstheitsfähigkeiten.
Störungen der Grammatik (Dysgrammatismus): Die Kinder zeigen eingeschränkte Fähigkeiten Sätze korrekt zu bilden. Die Satzteile werden falsch aneinandergereiht, wodurch der Sinn eines Satzes verloren gehen kann (Störung der Satzbildung). Sehr häufig tritt hier die falsche Verbstellung in den Vordergrund. Zudem kann es zu Konjugations- und/ oder Deklinationsfehlern kommen (z.B. falsche Pluralbildung).
Störungen des Wortschatzes (Lexikon und Semantik): Es zeigt sich eine langsame und unzureichende Entwicklung des Wortschatzes. Das Kind spricht beispielsweise mit 2 Jahren noch keine 50 Wörter oder ihm fallen Wörter häufig nicht ein.
Alle drei genannten Bereiche können einzeln betroffen sein oder aber auch in ihrer Gesamtheit.
umfassen bei Kindern Störungen im phonetischen Bereich. Hier ist das Kind nicht in der Lage den Laut (meistens "s" und "sch") aufgrund eines falschen Musters zu bilden. Es können vereinzelt auch andere laute betroffen sein. Hierzu zählt das "Lispeln" oder auch das schlürfende Geräusch bei der Bildung eines "sch". Die Laute, die das Kind produziert kommen dabei nicht in der Muttersprache vor. Ungünstig beeinflussende Faktoren können z.B. eine schwache Mundmuskulatur sein oder ein falsches Schluckmuster.
hierzu zählen verschiedene Teilfunktionsbereiche wie z.B. die auditive Differenzierung ("Unterscheidung") von Sprachlauten. Dabei fällt es dem Kind schwer, ähnlich klingende Laute voneinander zu unterscheiden. So hören sich die Laute "t" und "k" für das Kind gleich an. Daraus resultieren oftmals auch die Sprachstörungen auf der phonologischen Ebene (siehe oben). Ein differenzierter Aufbau der Therapie ist hier äußert wichtig, um schnelle Erfolge erzielen zu können. Wir arbeiten in unserer Praxis u.a. nach einem neuen adaptierten Modell aus dem amerikanischen und australischen Raum.
Als Vorläuferfähigkeit für den Schriftspracherwerb gilt die phonologische Bewusstheit. Grundlagen bilden hier das Reimen (z.B. "Tanne" reimt sich auf "Pfanne") und die Silbentrennung (z.B. "Scho-ko-la-de"). Darauf aufbauend werden Analyse- und Synthesefähigkeiten trainiert, um dem Kind den Einstieg in den Lese- und Schreibprozess möglichst einfach zu gestalten. Eine unzureichende Entwicklung oder eine Störung dieser Fähigkeiten kann eine Sprachstörung mit dem Schwerpunkt Phonologie ungünstig beeinflussen. Ebenso können sich Störungen auf dieser Ebene negativ auf den Lese-und Schreiberwerb auswirken. Eine Überprüfung der phonologischen Bewusstheit führen wir im Vorschul- als auch Schulalter (Grundschule) durch, um bei Auffälligkeiten möglichst früh entgegenwirken zu können.
Hörstörungen bei CI-TrägerInnen